Praxistipp

Der BKK Dachverband bietet monatlich erscheinende Statistiken zum Krankenstand der Beschäftigten an, die z. B. gefiltert nach Wirtschaftsgruppen, Erkrankungsart, Bundesland oder Geschlecht angezeigt werden können.

Fehlzeiten: Auffällig starke Schwankungen

Neue Rekordwerte beim Krankenstand 2022

Im ersten Halbjahr 2022 hat der Krankenstand der beschäftigten BKK-Mitglieder mit 5,7 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht – nie waren seit 2011 die Fehlzeiten auch nur annähernd so hoch. Die Gründe für die hohen Werte liegen in dem sprunghaften Anstieg der Fehlzeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen im ersten Halbjahr 2022 (1,16 Prozent). Der Wert für diese Krankheitsart liegt damit sogar noch über dem des Jahres 2018 (1,02 Prozent), als die bisher schwerste Grippewelle der letzten zehn Jahre den Wert in die Höhe trieb. Die Ursachen für den hohen Krankenstand bei Atemwegserkrankungen sind jedoch nicht nur in der Corona-Pandemie zu finden, die für diese Entwicklung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr ist laut BKK DV v. a. die für die Jahreszeit ungewöhnlich und auffällig hohe Zirkulation weiterer viraler Erreger ursächlich, die Atemwegserkrankungen auslösen.

Ausblick auf Herbst und Winter 2022

Um die hohen Krankenstände im Sommer 2022 zu reduzieren und v. a. mit Blick auf den kommenden Herbst ist es laut BKK DV besonders wichtig, dass Beschäftigte bereits bei den ersten Anzeichen eines Atemwegsinfekts zu Hause bleiben, um niemanden unnötig anzustecken. Hier komme es v. a. auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen an. Auch könnten Unternehmen bereits jetzt Vorkehrungen für den Herbst und Winter treffen, z. B. das Wiederhochfahren bzw. Verstärken der betrieblichen Hygienemaßnahmen, um einen weiteren Anstieg des Krankenstands und damit Personalengpässen vorzubeugen.